ido audioservice

 

Was kostet eine Hörsystemversorgung?

Seitenanfang

Ido_Einsetzen

Gesetzlich Versicherte haben generell Anspruch auf eine sogenannte "eigenanteilsfreie Versorgung". Dies wird oftmals in den Medien mit "Geräten zum Nulltarif" beworben. Es handelt sich um Hörsysteme, deren Kosten vollständig die gesetzliche Krankenkasse übernimmt. Sie selbst zahlen lediglich die gesetzliche Zuzahlung von 10,- Euro pro versorgtem Ohr. Diese müssen Sie bei jeder Hörsystemversorgung bezahlen, es sei denn, Sie sind von der Rezeptgebühr befreit.

Je nach individuellen Bedürfnissen und Mehrausstattung können bei der Hörsystemversorgung Mehrkosten entstehen, die Sie selbst tragen müssen, ähnlich dem Autokauf, bei dem Sie sich entscheiden, ob Sie eine Lederausstattung statt der Stoffbezüge auf ihren Sitzen haben möchten.

Man kann sagen, die Preisspanne ist daher fließend von 10 € pro Ohr bis hin zu etwa 4000 € pro Ohr, je nach Ihren individuellen Bedürfnissen. Mit diesen Beträgen bezahlen Sie bei einem Hörgeräteakustiker jedoch nicht nur das Hörsystem, sondern auch die vollständige Anpasszeit, Nacharbeiten an z.B. Otoplastiken, sowie eine Betreuung, die meist auf 6 Jahre hinweg ausgelegt ist.

Privat Versicherte sollten bei ihrer jeweiligen Kasse nachfragen, wieviel von den Kosten übernommen werden.

 

Wie funktioniert das Hören?

Seitenanfang

Nur Ohr

Die Ohrmuschel fängt Schwingungen der Luft, also die Schallwellen, auf und transportiert Sie zum Trommelfell. Hier übermitteln die angrenzenden Gehörknöchelchen im Mittelohr die Schwingung weiter an das Innenohr, das aufgrund seines Aussehens auch Hörschnecke genannt wird. In dieser Hörschnecke sitzen die Haarsinneszellen, welche die mechanische Bewegung in einen elektrischen Reiz umwandeln und diesen mittels des Hörnerves an das Gehirn weiterleiten. Erst hier geschieht nun eine Identifizierung der Geräusche, also ob es sich um Sprache, Lachen, Hundegebell, Musik oder etwas anderes handelt.

 

 

 

Wie kommt es zu einer Hörminderung?

Seitenanfang

Die beiden häufigsten Ursachen sind die Altersschwerhörigkeit und die Lärmschädigung:

presbyakusis

Alterschwerhörigkeit: Bereits im jungen Erwachsenenalter nimmt das Hörvermögen ab. Das Gehör eines jeden Menschen ab dem 50. Lebensjahr verschlechtert sich in den meisten Fällen bereits so stark, dass man von einer Hörminderung spricht. Oftmals sind die hohen Töne stärker betroffen, so dass Gespräche in Gruppen schwerer zu verstehen sind, oder Geräusche wie die Türklingel öfter überhört werden. Grund hierfür ist einfach eine mechanische Abnutzung der Haarsinneszellen im Innenohr: Unsere Augen können wir nachts schließen, doch unsere Ohren sind 24 Stunden, 365 Tage im Jahr im Einsatz. Und das unser Leben lang. Ganz klar, dass irgendwann bei dieser Leistung Abnutzungserscheinungen auftreten. Denken Sie einfach an ein Haushaltsgerät wie einen Wäschetrockner und überlegen Sie sich, wie lange dieser ohne Reparatur im Dauerbetrieb funktionieren würde - sicherlich keine 50 Jahre!

Lärmschwerhörigkeit: Die Lärmschwerhörigkeit ist in Deutschland seit Jahrzehnten die Berufskrankheit Nummer Eins. Doch auch Personen, die nicht in lauten Umgebungen arbeiten sind heutzutage immer einer starken Lärmbelastung der modernen Gesellschaft ausgesetzt. So sind auch viele Jüngere Menschen immer häufiger von einer Hörschädigung durch beispielsweise zu lauter Musik betroffen.

 

Was ist der Unterschied zwischen Hören und Verstehen?

Seitenanfang

Hören und Verstehen sind zweierlei unterschiedliche Dinge. Es ist häufig der Fall, dass man zwar noch sehr gut hört, aber schlecht versteht oder feststellt, dass Gruppengespräche anstrengend werden. Meist äußert sich dies in dem Eindruck, die anderen Personen würden nuscheln oder undeutlich sprechen.

Bei den meisten Menschen entwickelt sich vom 20. Lebensjahr ab eine Schwerhörigkeit im Hochtonbereich. Dies bedeutet, dass mit fortschreitendem Alter die hellen Klänge immer schlechter wahrgenommen werden. Ursache dessen ist eine einfache, natürliche Abnutzungserscheinung im Innenohr, sowie eine Überlagerung der Wahrnehmungsregion für helle Frequenzen auf der Cochlea durch dunkle Klänge. Leider liegen wichtige Sprachanteile, nämlich die stimmlosen Konsonanten wie s,k,f,z usw. in genau diesem hellen Bereich und werden daher mit der Zeit immer schlechter wahrnehmbar.

Auch bei einem ansonsten gesunden Gehör ist irgendwann der Zeitpunkt erreicht - meist vom ca. 60. Lebensjahr an - ab dem man zwar noch gut verschiedene Klänge und Geräusche hört, das Sprachverstehen aber immer weiter nachlässt. So können aus einfachen Sätzen wie "Das Auto muss in die Werkstatt" plötzlich nur noch schwer verständliche Sätze werden, bei dem man meint, der Gesprächspartner nuschelt: "Da.. Au..o mu.. in die Wer..a.."

Sollten Sie also den Eindruck haben, dass Sie zwar hören können, wenn gesprochen wird, aber es nicht richtig verstehen, sollten Sie einen Hörgeräteakustiker aufsuchen und einen Hörtest machen lassen. Dieser Service ist bei uns kostenfrei.

Durch Hörsysteme kann ihr Sprachverstehen wieder verbessert werden: Zum einen werden die fehlenden Frequenzen für Sie wieder hörbar gemacht, zum anderen unterstützen Sie technische Hilfen in den Hörgeräten, in dem beispielsweise Nebengeräusche, welche keine Sprache sind, vom Hörgerät unterdrückt werden. Zudem besitzen alle Hörgeräte Richtmikrofone, die einem das Verstehen in geräuschvoller Umgebung erleichtern können.

 

Wie läuft eine Hörsystemversorgung ab?

Seitenanfang

beratungEin Hörgerät ist ein Medizinprodukt und kann daher nicht einfach wie eine Tafel Schokolade erworben werden. Für eine Versorgung sind mehrere Anpasssitzungen nötig, die sich oftmals auf mehrere Wochen verteilen. Für die erste Sitzung sollten Sie mit einer Dauer von mindestens einer Stunde rechnen. Hier werden diverse Messungen durchgeführt, die individuellen Hörziele besprochen und ein umfassendes Hörprofil erstellt. Diese Sitzung legt den Grundstein für die folgenden Sitzungen und die Hörgerätevorauswahl. In den weiteren Sitzungen, die ca. 30 bis 60 Minuten dauern, wird Ihnen dann ein Hörsystem angepasst und getestet. Das Hörsystem, das für Sie in die engere Auswahl kommt, sollten Sie auf jeden Fall erst einmal zur Probe tragen und austesten, wie Sie damit im Alltag zurecht kommen. In einer Abschlusssitzung, die nochmals mindestens 60 Minuten in Anspruch nimmt, werden abschließende Messungen und Tests durchgeführt und es folgt gegebenenfalls eine Nachjustierung des Hörsystems. In jedem Fall sollten Sie Ihren Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Dieser stellt durch Messungen eine Diagnose und schreibt Ihnen bei Indikation einer Hörschädigung ein Rezept aus, mit dem Sie Anspruch auf eine eigenanteilsfreie Versorgung bzw. den Festzuschuss der gesetzlichen Krankenversicherung haben. Auch viele private Krankenkassen fordern dieses Rezept ein. Nach Abschluss der Versorgung suchen Sie Ihren Ohrenarzt nochmals auf. Wir raten Ihnen zudem zu regelmäßigen Kontrollen der Ohren durch den Hals-Nasen-Ohren-Arzt, auch nach der Versorgung.

Bildquellen: BiHa CC BY-SA 2.0